Radtour Irland - detailierte Tourenbeschreibung

Route in Irland

Länge: 1728 km
Dauer: 24 Tage (inkl. Anreise)
An- Abreise: Flug Hamburg-Dublin bzw. Dublin-Hamburg. Fluggesellschaft: AirLingus. Kosten 245 Euro (inkl. 40 Euro Radtransport pro Flug)
Zugfahrt: Belfast-Dublin (Kosten: 28 GBP)
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Vorbereitung: Nachdem der Entschluss feststand, eine Radtour durch Irland zu machen, kam als erstes die Frage auf: "Wie lange sollte die Tour dauern bzw. welche Gebiete in Irland sollte ich durchfahren?" Also musste ich mich erstmal über Irland informieren und Reiseberichte anderer Radfahrer lesen. Außerdem konnte ich meine Schwester fragen, da sie schon öfters in Irland war. Das Ergebnis der Recherche war, dass es überall in Irland schön ist. Die folgenden Gebiete wollte ich allerdings unbedingt sehen: Dublin, "Wicklow Mountains", die Südküste, "Ring of Kerry", "Cliffs of Moher", die Gegend um Donegal und die Küste in Nordirland. Also bot sich eine Umrundung der Insel an. Anschließend ging es an die Erstellung der Route. Nützlich dabei waren verschiedene Bücher bzw. Straßenkarten (siehe Bild) und das Internet natürlich. Die Länge der erstellten Tour betrug 2100 km. Anschließend habe ich die entsprechenden Seiten aus "The Complete Road Atlas of Irland" eingescannt und die Route eingezeichnet und wieder ausgedruckt. Alle 32 Seiten habe ich dann in die Schutzhülle für die Lenkertasche gesteckt, sodass ich während der Fahrt immer die Route im Blick habe.

Die Dauer war auf 4 Wochen begrenzt, da ich genau 4 Wochen Urlaub hatte. 4 Tage musste ich von den 4 Wochen allerdings abziehen, da diese Tage zum Erholen gedacht waren. Also blieben noch 24 Tage. Dadurch stellte sich die nächste Frage ein: "Wie komme ich nach Irland?" Mein Fahrrad wollte ich unbedingt mitnehmen. Sicherlich hätte ich dort ein Fahrrad leihen können, aber wer weiß, was für ein Rad man bekommt und ein Rad für 24 Tage zu leihen, dürfe wohl auch nicht ganz billig sein. Um nach Irland zu kommen, bieten sich die 4 Arten an: Auto, Schiff, Zug oder Flugzeug. Mit dem Auto, Schiff oder Zug würde die Anreise sehr lange dauern (2 Tage) und billig wäre das auch nicht gewesen. Also blieb nur die Möglichkeit zu fliegen. Ich habe mich für Fluggesellschaft AerLingus (Hamburg-Dublin) entschieden. Aber wie funktioniert der Radtransport im Flugzeug? Das wichtigste ist, das man den Platz für das Rad im Frachtraum reserviert. Diese Reservierung kann man allerdings nicht im Internet vornehmen, sondern nur in einem "lokalen Reservierungsbüro". Ich bin aber einfach ins Reisebüro gegangen, die dann alles erledigt haben. Trotzdem war ich mir nicht sicher, ob alles klappen würde. Die Kosten des Radtransports betrug pro Flug 40 Euro. Der Gesamtpreis für Hin- und Rückflug betrug 245 Euro. Für den Transport des Rades im Flieger sollte ich laut Webseiten von AerLingus, den Lenker quer stellen, die Pedalen abschrauben und etwas Luft aus den Reifen lassen. Außerdem stand dort, dass man das Vorderrad abschrauben soll und am Rahmen befestigen soll. Das fand ich etwas seltsam. Zum Schutz des Rades habe ich mir aus dem Baumarkt Rohrisolierungen und Luftpolsterfolie gekauft. Für das Gepäck habe ich mir einen Seesack (Volumen 109 l) gekauft, in dem eine hintere Radtasche, die 2 vorderen Radtaschen, das Zelt, die Luftmatratze, der Sitzhocker und der Schlafsack passten. In die andere hintere Radtasche habe noch die Lenkertasche gesteckt und als Handgepäck mitgenommen. Leider passte das Kochgeschirr und der Gaskocher absolut nicht mehr in den Seesack. Das Kochgeschirr und einen Gaskocher wollte ich in Dublin neu kaufen. (Brauchte ich sowieso neu). Der Seesack wog genau 20 Kg. Das Werkzeug (Inbusschlüsselsatz und einen 15er-Ringschlüssel) wollte ich auch im Handgepäck mitnehmen, sodass ich nach der Gepäckaufgabe Werkzeug habe, falls bei der Radabgabe ich noch etwas abschrauben sollte bzw. musste.

Damit ich den Seesack und das Verpackungsmaterial für das Fahrrad nicht während der Tour mit schleppen musste, habe ich ein Zimmer in einem B&B (Bed and Breakfast = Pension) für den ersten und für den letzten Tag gebucht, die auch eine Gepäckaufbewahrung anboten. Die Wahl fiel auf das B&B "The Charles Stewart" in Dublin (45 Euro pro Nacht). Für die Übernachtungen während der Tour habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht. Das was ich in dieser Beziehung hatte, war ein Campingplatzverzeichnis. Im Internet hatte ich gelesen, dass es eigentlich immer leicht sein soll, ein freies Zimmer in einem B&B zu bekommen. Nur im Südwesten könnte es Probleme geben. Da ich aber nach Möglichkeit eh Zelten (entweder auf einem Zeltplatz oder Wildcampen) wollte, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. (Anmerkung: In Irland ist das Wildcampen erlaubt).

Am Ende der Vorbereitung blieben noch 3 Fragen offen: "Würde ich es 3,5 Wochen alleine aushalten?", "Würde ich die gesamte Strecke schaffen?" und "Habe ich alles wichtige eingepackt?"

Das alles musste mit. mein verpacktes Fahrrad und der große Seesack Bücher zur Erstellung der Route. Karten mit der eingezeichnete Route.Detailierte Ansicht einer Karte. Detailierte Ansicht einer Karte. Kartenmaterial an der Lenkertasche.

Montag, 26.07.2010, Tag der Abreise

Gleich nach dem Aufstehen habe ich gedacht "Geht es heute los? Ja" und natürlich habe ich mich gefragt, ob ich alles wichtige eingepackt habe, ob alles klappen würde, ob mein Rad das mitmachen würde und noch tausend andere Fragen.

Um 12:30 Uhr kam mein Bruder mit dem Auto, damit er mich, mein Rad und das Gepäck zum Hamburger Flughafen bringt. Um 16:05 Uhr sollte der Flieger nach Dublin gehen. Am AerLingus-Schalter ging es relativ schnell. Mein Seesack und das Rad musste ich am Sperrgut-Schalter abgegeben. Das Vorderrad habe ich nicht abschraubt und am Rahmen befestigt, sowie es auf der Webseite von AerLingus stand. Die am Sperrgut-Schalter haben jedenfalls das Rad so angenommen. Da noch viel Zeit war, sind wir dann zur Aussichtsterrasse und haben den Flugverkehr beobachtet. Anschließend ging es zur Handgepäckkontrolle. Leider durfte ich mein Werkzeug (Inbusschlüsselsatz, ein 15er-Ringschlüssel sowie 2 Spanngurte) nicht im Handgepäck transportieren bzw. mit an Bord nehmen. (Weiß der Geier warum). Also bin ich wieder zurück zum AerLingus-Schalter, um die Radtasche aufzugeben. Leider hatte der Schalter schon geschlossen. So musste ich das Werkzeug meinen Bruder geben und ohne Werkzeug nach Irland fliegen. Durch diese Aktion hätte ich fast den Abflug verpasst. Die Frage war dann: "Wie sollte ich mein Rad am Flughafen in Dublin zusammen bauen?". Ich hatte ja vor, das Rad am Flughafen zusammen zu bauen und dann zur Pension zu radeln. Das wären etwa 10 km gewesen.

Der Flug ging pünktlich um 16:05 Uhr los und 2 Stunden später war ich dann in Irland. Mein Rad wurde vom Flughafen-personal neben dem Gepäckband abgestellt. Das war alles total unkompliziert. Vom Flughafen zur Pension bin ich dann mit einem Taxi-Bus gefahren. (33 Euro). Die Pension war ganz okay. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass die Pension eher wie ein Hotel geführt wurde, mit sehr vielen Zimmern. Leider konnte ich mein Fahrrad nur draußen im Hinterhof abstellen. Das Fahrrad habe ich dann so weit vorbereitet, wie es eben ohne Werkzeug ging. Den Seesack und das Verpackungsmaterial für das Fahrrad konnte ich in einem abschließbaren Raum unterbringen. Später habe ich mir dann noch eine Dose Guinness gekauft. Mein erstes Guinness in Irland. Hmmm lecker.

Transportfertig mein AerLingus-Flugzeug (in Hamburg) Guesthouse The Charles Stewart Hotel. Zimmer im Guesthouse. Zimmer im Guesthouse.

Dienstag, 27.07.2010, Tag 1

Tagesdistanz: ca. 60 km (und etwa 5 km in Dublin) (Gesamtdistanz: 65 km)
Wetter: Sonne und warm 

Route am 1. TagRegion in Irland Tag 1 Frühstück um 8:00 Uhr. Es gab das typische irische Frühstück. Nämlich "Full Irish Breakfast". Es bestand aus einem Spiegelei, gebratenem Schinkenspeck, weiße Bohnen in Tomatensoße, 2 kleine Würstchen, "Pudding" (je eine Scheibe gebratene Blutwurst und Leberwurst), gegrillter Tomate und Toast. Bis auf dieses "Pudding" war alles sehr lecker. Und es stimmt, nach so einem Frühstück hat man erst am späten Nachmittag wieder Hunger. Um 8:30 Uhr bin ich dann zu Fuß los zum Bike-Shop, um einen Inbusschlüsselsatz zu kaufen. Eine Inbusschraube habe ich zum vorzeigen mitgenommen, da ich nicht wußte, was Inbusschlüssel auf Englisch heißt. (Anmerkung: Inbusschlüssel ist nicht die richtige Bezeichnung, um genau zu sein heißt so ein Ding Innensechskant-Schlüssel). Der Bike-Shop war zum Glück nicht sehr weit. Für 15 Euro habe ich so einen Schlüsselsatz bekommen. Anschließend bin ich zur Pension zurück und konnte mein Rad komplett zusammen bauen. Um 10:30 Uhr ging es dann los, mit dem Fahrrad auf der linken Straßenseite durch Dublin. Zuerst durch die O'Connel-Street, am Wahrzeichen von Dublin "The Spire" vorbei zum Fluss "Liffey". Anschließend bin ich zu einem Camping-Laden. (Capel Camping in der Capel Street). Die Adresse hatte ich mir schon zu Hause heraus gesucht). Für 50 Euro habe ich einen Gas-Kocher, Gas und ein Kochset bekommen. Dann bin ich an der "Guinness"-Brauerei vorbei gefahren. (Das musste einfach sein). Anschließend bin ich etwas planlos, also ohne auf den Stadtplan zu sehen, hier und da gefahren. Durch mein Handy-Navi habe ich wieder zum Fluss "Liffey" gefunden. Dann ging es von der Innenstadt zur "Beach Road" Richtung Süden.

In Blackrock bin ich dann zum Stadtteil Dundrum gefahren, weil dort die Straße R117 nach Enniskerry beginnt. Dort war ich dann in einem großen Supermarkt ("Tesco") einkaufen (1,5 l Wasser, 1 l Wasser, 6 kleine Flaschen Orangensaft, Butter, Eier, Ketschup, Nudeln und Süßigkeiten) und in einem Fotoladen habe ich mir noch eine kleine Tasche für meine Kamera gekauft. Auf der R117 ging es dann nach Enniskerry. Leider hörte der Radweg außerhalb von Dublin auf, sodass ich auf der Straße weiterfahren musste. Gleich nach Enniskerry ging es kräftig bergauf. Naja, ich war ja auch in den "Wicklow Mountains". Weiter ging es auf der R755, wo der Verkehr etwas zu nahm und die Fahrer nicht gerade langsam unterwegs waren. In Roundwood habe ich dann eine längere Pause gemacht. (Anmerkung: Roundwood ist eine der höchsten Städte in Irland (238m ü. NN)). Nach Laragh habe ich mich dann so langsam nach einem Platz zum Zelten umgeschaut. Ca. 5 km vor Rathdrum habe ich dann ein Plätzchen in einem Wald gefunden. Der Zugang in den Wald war durch ein Tor abgesperrt. Allerdings war das Tor nicht abgeschlossen, sodass ich es öffnen konnte. Dabei habe ich aber aufgepasst, dass mich niemand sieht. Vielleicht war es ja ein privates Grundstück. Ein Schild war jedenfalls nicht zu sehen.

Der Fluss Liffey in Dublin. Guinness-Brauerei. Straße in den Wicklow Mts. Enniskerry. Wald in dem ich gezeltet habe Mein erstes Wildzelten in Irland.

Mittwoch, 28.07.2010, Tag 2

Tagesdistanz: 91 km (Gesamtdistanz: 156 km)
Wetter: Sonne und warm

Route am 2. TagRegion in Irland Tag 2Abfahrt um ca.: 8:00 Uhr. In Rathdrum habe noch etwas zu trinken und ein kleines Baguette in einem kleinen Supermarkt eingekauft. Das Baguette habe ich gleich gegessen. Über die R752 und R 747 ging es Richtung Arklow. Das war eine schöne Strecke, da diese Strecke fast nur durch Wälder ging. Außerdem war wenig Verkehr auf der Straße. Die Stadt Arklow besitzt eine schöne Hauptstraße mit vielen kleinen Lädchen. Schön anzusehen. Über die R772 ging es nach Gorey (wenig Verkehr) und nach Courtown (etwas mehr Verkehr). In Courtown regnete es ganz kurz. Auf der R 742 ging es dann bis Wexford. Die Strecke war gut zu fahren, da wenig Verkehr. Nur kurz vor Wexford nahm der Verkehr zu. In Wexford bin ich dann erstmal zum Zeltplatz. Nach dem Zeltaufbau und dem Duschen, bin ich zu einem Intercafe und in einem Bürger- laden. Es gab 2 Cheeseburger, 1 Hamburger und Chips. Die Fußgängerzone in Wexford fand ich ganz schön. Kleine Gassen und kleine Lädchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Avoca River (bei Arklow). die irische See (bei Arklow). die irische See (bei Arklow).mein Rad. Wexford Campingplatz in Wexford.  die irische See (bei Arklow).

Donnerstag, 29.07.2010, Tag 3

Tagesdistanz: 74 km (Gesamtdistanz: 230 km)
Wetter: Sonne und warm

Route am 3. TagRegion in Irland Tag 3Abfahrt um ca. 08:30 Uhr. Über die R 733 ging es Richtung Arthurstown. Leider war etwas mehr Verkehr auf der Straße. In Arthurstown bin ich dann mit der Fähre über den Fluss "Barrow River" (Kosten 4 Euro). Auf der anderen Seite ging es erstmal ein Stück bergauf. In Waterford war ich bei Lidl und habe Schwarzbrot, Käse und Wurst gekauft. (Lidl in Irland hat genau das gleiche Sortiment wie in Deutschland). In Waterford war viel Verkehr und fast keine Wegweiser. Außerdem war mein Akku vom Handy alle, sodass ich kein Navi mehr zur Verfügung hatte. Ich musste deswegen 2 mal nach dem Weg fragen. Eigentlich wollte ich noch in ein Internetcafe. Aber die Fahrt durch Waterford war sehr nervig, sodass ich schnell wieder aus der Stadt heraus wollte. Als ich dann glücklich aus Waterford heraus war, machte sich ein nächstes Problem bemerkbar. Plattfuß hinten. Super. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich so ein unplattbaren Reifen drauf habe. Aber falsch gedacht. Egal. Zum Glück hatte ich einen Ersatzschlauch mit. Nach einer halben Stunde war ich schon wieder unterwegs nach Tramore. In Tramore bin ich zum Strand. Dort war jede Menge los. Anscheinend war dort Jahrmarkt. Oder dort ist immer so viel los. In Tramore gab es eine mächtige Steigung, die nur schiebend schaffen konnte. Ca. 8 km nach Tramore habe ich auf einer schönen großen Wiese gezeltet.

Landschaft nach Wexford. Fähre über den Barrow River (bei Waterford). Barrow River (bei Waterford).

Freitag, 30.07.2010, Tag 4

Tagesdistanz: 82 km (Gesamtdistanz: 312 km)
Wetter: bewolkt und windig, aber nicht kalt 

Route am 4. TagRegion in Irland Tag 4Abfahrt um ca. 08:30 Uhr. Nach dem Zeltabbau ging es an der "Copper Coast" entlang. Also zunächst durch Annestown und Bunmahon nach Dungarvan. In Annestown war eine Steigung, die ich nur Schiebend geschafft habe. Das Wetter war nicht so besonderes. Sehr bewölkt. Ich habe darauf gewartet, dass es regnet. Es hat aber nicht geregnet. Etwas lästig war der Gegenwind. Aber egal, dafür war auf der Straße sehr wenig Verkehr. In Dungarvan, nachdem ich in einem Internetcafe war, hatte ich wieder eine Panne. Diesmal war das Vorderrad platt. Leider hatte ich keinen Ersatzschlauch mehr. Also musste ich den Schlauch flicken. Damit ich das Loch im Schlauch finde, habe ich Wasser in einem Kochtopf geschüttet. Das ging super. Nach etwa 40 Min. ging es weiter auf der N72. Auf der N72 mit dem Fahrrad zu fahren, war schwierig und sehr unangenehm, da sehr viel Verkehr herrschte. Erst ab Tallow, auf der R 628 war es wieder entspannter. Einen Platz zum Wildzelten zu finden, hatte sehr lange gedauert.

 

Kunst an der Copper Coast. Kunst an der Copper Coast. Copper Coast. Copper Coast. Copper Coast. mein Rad. Blackwater River (bei Lismore). Straße mit Seitenstreifen (selten). Getreidefeld. Getreidefeld. Wildzelten am 4. Tag

Samstag, 31.07.2010, Tag 5

Tagesdistanz: 100 km (Gesamtdistanz: 412 km)
Wetter: erst bewölkt dann sonnig und warm.

Route am 5. TagRegion in Irland Tag 5Abfahrt ca. um 08:45 Uhr. In meiner Routenplanung war es vorgesehen, auf der R614 nach Cork zu fahren. Irgendwie bin ich aber falsch gefahren und bin auf der R639 über Watergrasshill, Sallybrook nach Cork gekommen. Als ich es feststellte, dass ich vergeht war, hatte ich bestimmt schon 8 km hinter mir. Zurück fahren wollte ich dann nicht mehr. Die Strecke auf der R639 war aber auch ganz nett. Nur vor Watergrasshill ging die Straße ein ganz langes Stück ganz leicht bergauf, was sehr nervig war.
Gegen Mittag war ich in Cork. In Corks Innenstadt, also in der Fußgängerzone war ne Menge los. Leider ging mein Navi Handy nicht mehr (Akku alle), deswegen hatte ich keine Ahnung, wie ich aus Cork heraus komme. In der Straßenkarte "The Complete Road Atlas of Irland" war zwar ein Stadtplan von Cork, allerdings in viel zu großen Maßstab. Bin nach Gefühl weiter gefahren bzw. ich bin nach den Straßenschildern für die Autofahrer gefahren, was dazu führte, dass ich auf einer Schnellstraße gelandet bin. Also wieder zurück in die Innenstadt. Neuer Anlauf. Diesmal hatte ich eine Straße erwischt, die (nach Gefühl) in Richtung Süd-Ost führte. Das war zwar nicht ganz richtig. Ich musste ja Richtung Süden nach Kinsale. Aber ich dachte, dass es irgendwann schon eine Straße nach rechts abgeht bzw. eine Straße die nach Süden führte. Aber nichts da. Nach etwa 4 km teilte sich meine Straße. Beide Richtung führten wieder auf eine Schnellstraße. so ein Mist. Wie gut, dass ich noch eine Dose Guinness hatte. die ich dann erstmal getrunken habe. Anschließend bin wieder zurück in die Innenstadt. Im dritten Anlauf habe ich dann die kleine Nebenstraße "Forge Hill" gefunden. Diese läuft parallel zur N27 und führt am Flughafen von Cork vorbei. Allerdings geht es kräftig bergauf. Puh, das war echt anstrengend. Weiter ging es auf der R 600 Richtung Kinsale. In Kinsale wollte ich in einer Pension übernachten. Allerdings war nichts mehr zu bekommen bzw. alle Pensionen waren belegt. Deswegen musste ich weiter. Ca. 20 km nach Kinsale habe ich dann wieder Wild gezeltet. Das war ein anstrengender Tag.

 

Cork. südlich von Cork. Straße: Forge Hill. Im Hintergrund: Cork etwa 15 km nach Kinsale. Wildzelten ca. 20 km nach Kinsale. Abendbrot.

Sonntag, 01.08.2010, Tag 6

Tagesdistanz: 86 km (Gesamtdistanz: 498 km)
Wetter: erst bewolkt dann regen und kalt.

Route am 6. TagRegion in Irland Tag 6Abfahrt erst um ca. 09:30 Uhr. Weiter auf der R 600 über Timoleague und Clonakilty. In Clonakilty musste ich auf die N71 wechseln. Super viel Verkehr. Ab Leap fing es dann an stark zu regnen. Das war ätzend: viel Verkehr im Regen. Kurz hinter Leap bin auf Nebenstraßen ausgewichen, da es mir auf der N71 zu gefährlich wurde. Auf den Nebenstraßen ging es dann wieder ganz gut. Allerdings hatten die Nebenstraßen stärkere Anstiege. In Skibereen habe ich dann in einer Pension übernachtet. 35 Euro mit Frühstück. Endlich mal wieder eine Dusche und ein richtiges Bett. Außerdem hatte ich die Möglichkeit mein Handy-Akku aufzuladen.

 

Montag, 02.08.2010, Tag 7

Tagesdistanz: 65 km (Gesamtdistanz: 563 km)
Wetter: bewolkt aber warm. Später sonnig.

Route am 7. TagRegion in Irland Tag 7Zum Frühstück gab es das "Full Irish Breakfast". Abfahrt war um ca. 09:30 Uhr. Auf der R593, R 594 und R586 war wenig Verkehr. Kurz vor Bantry bin ich wieder auf die N71. Auch dort war relativ wenig Verkehr. Ab Bantry leichte Steigungen und ab Glengariff starke Steigungen. Unterwegs habe ich einen Bauer getroffen, der ganz neugierig auf meine Tour war. Er wollte mich zum Tee einladen und er bot mir einen Platz zum Zelten auf einer seiner Weiden an. Es war aber erst 16:00 Uhr, deswegen habe ich sein Angebot nicht angenommen und bin weiter gefahren.
Nach dem "Caha Pass" ging es natürlich bergab.Von der Abfahrt habe ich auch ein Video gemacht. Eine Hand an den Lenker und in der anderen Hand die Kamera. Natürlich musste ich dadurch langsam fahren, aber es ging ganz gut. Ca. 8 km vor Kenmare habe ich wieder Wild gezeltet. Nachts hat es geregnet.

 

 

 

 

 

Bantry. Straße zwischen Bantry und Kenmare. Straße zwischen Bantry und Kenmare. Pause. Caha Pass (zwischen Bantry und Kenmare). Gebirge von Beara. Gebirge von Beara. Caha Pass mit Tunnel. Wildzelten, abseits der Strasse.

Dienstag, 03.08.2010, Tag 8

Tagesdistanz: 85 km (Gesamtdistanz: 648 km)
Wetter: bewolkt, später sonnig.

Route am 8. TagRegion in Irland Tag 8Abfahrt um ca. 09:00 Uhr. Weiter auf der N 71 bis Kenmare. Ab Kenmare auf die "Ring of Kerry"-Straße (N70). Dort hatte befürchtet, dass dort sehr viel Verkehr sein würde. Aber es ging doch ganz gut. Ab Blackwater-Bridge bin ich abgebogen um auf die R568 weiter zu fahren. Bis dahin waren allerdings mehrere Steigung zu überwinden. Auf der R568 herrschte sehr wenig Verkehr. Ab Sneem wieder auf die N 70. Stärkerer Verkehr als am morgen. Eigentlich wollte ich in Caterdaniel auf einen Zeltplatz. Einen Wegweiser hatte ich gesehen. Aber irgendwie bin ich am Zeltplatz vorbei gefahren und zurück fahren, um den Zeltplatz zu suchen wollte ich auch nicht. Deswegen weiter über den "Coomakesta Pass" bis nach Waterville. In Waterville bin ich in einem B&B untergekommen. Dort war auch ein Pub, bzw. ein Restaurant. Super dachte ich, etwas leckeres Essen und dazu ein paar Bier trinken. Ich wollte mich aber noch kurz ausruhen. Bin dann aber fest eingeschlafen und erst um 02:30 Uhr wieder aufgewacht. Das fand ich ein bisschen ärgerlich.

Blackwater Bridge (Ring of Kerry). Blackwater Bridge (Ring of Kerry). Schafe auf der Straße (R 568). Ring of Kerry-Straße. Im Hintergrund: Der Atlantik. Ring of Kerry-Straße. Straße zum Coomakesta Pass. Ein Blick auf den Atlantik. Straße zum Coomakesta Pass. Ring of Kerry-Gebirge.Coomakesta Pass.

Mittwoch, 04.08.2010, Tag 9

Tagesdistanz: 77 km (Gesamtdistanz: 725 km)
Wetter: morgens Regen und Wind, später sonnig und warm. 

Route am 9. TagRegion in Irland Tag 9Abfahrt um ca. 10:15 Uhr. Frühstück gab es erst um 09:30 Uhr. "Full Irish Breakfast". Weiter auf der N70. Leider regnete es und windig war es auch. Kurz vor und nach Cahersiveen ging es auf Nebenstrecken weiter, die stärkere Steigungen aufwies. Aber egal, das Wetter wurde nämlich sehr gut. Ab Kells wieder auf die N 70. Das war eine sehr schöne Strecke, da die Straße direkt am Meer entlang führte. Leider hatte ich auf dieser Straße wieder Panne. Plattfuß hinten. Reparaturdauer nur 20 Min. So langsam hatte ich echt Übung darin, den Schlauch zu wechseln. In Killorgin war ich in einem Burgerladen. Weiter auf der N 70 bis Castlemaine. Anschließend weiter auf einer Nebenstrecke. Wild gezeltet habe ich hinter einem verlassen Bauernhof. Nach dem Zeltaufbau musste ich noch den Schlauch flicken, damit es bei einer weiteren Panne schneller geht. Ich war mir ganz sicher, dass das nicht die letzte Panne war.

 

 

 

 

Der Atlantik (bei Waterville). Ring of Kerry-Landschaft (bei Cahersiveen). Ring of Kerry-Landschaft (bei Cahersiveen). Ring of Kerry-Landschaft (bei Cahersiveen). Ring of Kerry-Landschaft (bei Cahersiveen). Ring of Kerry-Landschaft (bei Cahersiveen). Radwanderschild auf Ring of Kerry. Wildzelten hinter einem verfallenen Haus.

Donnerstag, 05.08.2010, Tag 10

Tagesdistanz: 55 km (Gesamtdistanz: 780 km)
Wetter: morgens schönes Wetter, später bewolkt und kurze Regenschauer.

Route am 10. TagRegion in Irland Tag 10Abfahrt ca. um 09:00 Uhr. Weiter auf der Nebenstrecke. Gleich nach dem Aufbrechen, lagen zwei schwere Steigungen vor mir, die ich teilweise nur Schiebend geschafft habe. In Tralee habe ich ein Internetcafe gesucht und nach längeren Suchen auch gefunden. Zufällig kam ich einen Fahrradladen vorbei, wo ich mir 2 neue Schläuche gekauft habe. Nach Tralee fing es an zu regnen. Zum Glück aber nicht heftig und auch nur kurz. Danach blieb es aber bewölkt.
In Ballyheige am Strand habe ich eine längere Pause eingelegt und einen Hotdog gegessen. Kurz vor Ballybunnion nahm der Verkehr zu und zum Pech fing es wieder an zu regnen. Diesmal aber stärker. In einem ganz schlichten B&B in Ballybunnion habe ich ein Zimmer bekommen. Das Zimmer kostete nur 30 Euro, allerdings ohne Frühstück. Abends habe ich in einer Pizzeria gegessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Strand von Ballyheige. Strand von Ballyheige. schlichtes Zimmer in Ballybunnion. schlichtes Zimmer in Ballybunnion.

Freitag, 06.08.2010, Tag 11

Tagesdistanz: 77 km (Gesamtdistanz: 857 km)
Wetter: ab und zu regen und sehr windig.

Route am 11. TagRegion in Irland Tag 11Abfahrt um ca. 09:15 Uhr. Zuerst in Ballybunnion einkaufen gewesen. Auf der R551 ging es weiter nach Tarbert und anschließend mit der Fähre über den "Shannon River" (Kosten: 5 Euro). Vor Killrush hatte ich starken Gegenwind mit Regen. Das war ganz schön doof . Am frühen Abend war ich in Spanish Point. Dort habe ich im Hotel "Bellbridge House" ein Zimmer bekommen. (Kosten: 55 Euro). In der Bar des Hotel war eine Menge los und es war dort recht gemütlich. Besonders nach den 4 großen Guinness. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fähre über den Shannon. Shannon River. Shannon River. Mouth of the Shannon (bei Killrush).

Samstag, 07.08.2010, Tag 12

Tagesdistanz: 65 km (Gesamtdistanz: 922 km)
Wetter: morgens etwas Regen und Wind, nachmittags bewölkt. 

Route am 12. TagRegion in Irland Tag 12Abfahrt um ca. 10:30 Uhr. Zum Frühstück gab es wieder ein "Full Irish Breakfast". Auf der N67 ging es zunächst nach Lehinch. Anschließend ging es auf der R478 und auf Nebenstraßen zu den "Cliffs of Moher". Puh, auf der R478 war echt viel Verkehr und an "Cliffs of Moher" war sehr viel los. Auch auf der Küstenstraße durch die "The Burren" -Landschaft nach Ballyvaghan war relativ viel Verkehr. Leichte Steigungen, aber sonst ganz schön. In Ballyvaghan habe ich einen englischen Radfahrer getroffen, der für eine Woche in Irland unterwegs war. In der Stadt war ich noch einkaufen und habe dort in einem B&B übernachtet. (Kosten: 50 Euro).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cliffs of Moher. Straße R 476 (kurz nach den Cliffs of Moher). Blick auf den Atlantik (kurz nach den Cliffs of Moher). The Burren-Landschaft. The Burren-Landschaft. The Burren-Landschaft. Küstenstraße in der The Burren-Landschaft. Black Head an der Galway Bay.

Sonntag, 08.08.2010, Tag 13

Tagesdistanz: 84 km (Gesamtdistanz: 1006 km)
Wetter: sonnig, etwas windig, abends regen.

Route am 13. TagRegion in Irland Tag 13Abfahrt um ca. 10:30 Uhr. Auf der N67 bis Kinvarra. Von dort ging es auf Nebenstraßen zur N18. Auf der N18 herrschte sehr viel Verkehr. Zum Glück hatte die Straße einen großen Seitenstreifen und meine Route ging auch nur ein kurzes Stück auf der N18 entlang. Auf der Strecke nach Galway waren einige kleinere Steigungen zu bezwingen (und windig war es auch).
Galway scheint mir eine bunte Stadt zu sein. Viele kleine bunte Häuser. Außerdem gibt es dort wohl eine ganze Menge Pubs aus der gute Musik drang. Ich konnte aber widerstehen und bin in keinen Pub gegangen. Über die N59, mit einer sehr langen Steigung, bin ich wieder aus Galway heraus gekommen. Leider hörte der Radweg außerhalb von Galway auf und das bei dem vielen Verkehr. Man, war das ätzend und sehr gefährlich. Eine Weiterfahrt war kaum möglich. Aber 5 km musste ich noch durchhalten, weil dann in Moycullen die Möglichkeit bestand, auf einer Nebenstraße weiter zu fahren. Das habe ich auch geschafft und war froh, von der N59 runter zu kommen. Allerdings musste ich dadurch einen Umweg von etwa 8 km machen. Naja egal. Am Abend fing es an zu regnen, so dass ich das Zelt im Regen aufbauen musste.

 

 

 

 

 

 

Dún Guaire Castle in Kinvara. an der N18 Richtung Galway. Wildzelten nach Galway.

Montag, 09.08.2010, Tag 14

Tagesdistanz: 100 km (Gesamtdistanz: 1106 km)
Wetter: sonnig, etwas windig und ab und zu ein Regenschauer.

Route am 14. TagRegion in Irland Tag 14Abfahrt um ca. 09:00 Uhr. Bis nach Oughterard konnte ich auf einer Nebenstraße weiter fahren. Naja, von einem kleinen Stück auf der N59 abgesehen. Ab Oughterard ging es dann auf der N59 weiter. Zum Glück war nicht mehr ganz so viel Verkehr wie noch am Vortag. Aber trotzdem unangenehm. Vom Verkehr mal abgesehen, war es ein sehr schönes Stück und eine sehr schöne Gegend. Noch kurz vor Maam Cross fing es an zu regnen. Der Regen dauerte aber nicht lange. Auf der R336 ging es dann nach Leeme. Sehr wenig Verkehr auf der R336, allerdings auch Steigungen, besonders gleich nach Maam Cross. In Leeme habe ich einen Burger mit Chips gegessen. Ab Leeme ging es wieder auf die N59. Witzigerweise war an dieser Stelle auf der N59 fast überhaupt kein Verkehr mehr. Zwischendurch hat es immer mal wieder geregnet. Meist nicht doll oder lange. Nur einmal kam ein kräftiger Regenschauer herunter. Und dann kam auch noch Wind dazu. Das war echt unangenehm. Am späten Nachmittag hatte ich mal wieder eine Panne. Plattfuß hinten. So langsam fing es an zu nerven, diese ständigen Pannen. Nach 20 Min. ging es weiter. In Westport kam ich erst gegen 20:30 Uhr an. Dort habe ich ein B&B (Clooneen House) übernachtet. Das war ein anstrengender Tag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nördlich von Galway. Maam Cross. Joyces Country. Joyces Country. Joyces Country. Joyces Country. Joyces Country. super Pension in Westport. super Pension in Westport.

Dienstag, 10.08.2010, Tag 15

Tagesdistanz: 85 km (Gesamtdistanz: 1191 km)
Wetter: sonnig.

Route am 15. TagRegion in Irland Tag 15Abfahrt um ca. 10:00 Uhr. Da ich kein Geld mehr hatte, war das erste Ziel eine Bank. Anschießend war ich einkaufen. Das erste Stück ging weiter auf der N59 nach Newport. Relativ wenig Verkehr.Dann ging es auf der R317, R312 und R316 weiter. Die Strecke konnte ich gut fahren, da sehr wenig Verkehr war. Ab Crossmoling dann bis Ballina auf der N59. Natürlich wieder mit relativ viel Verkehr. In Ballina habe ich auf einer Tankstelle zwei Sandwich gekauft. Nach ein paar Kilometer bin ich auf die R297 gefahren. Auch auf dieser Straße herrschte viel Verkehr. Erst nach Ennischrone war fast überhaupt kein Verkehr mehr. Eigentlich wollte ich an dieser Straße bzw. nicht weit von dieser Straße mein Zelt aufschlagen. Aber es kam nie ein guter Platz zum Wild zelten. Deswegen bin ich nach rechts abgebogen, um vielleicht dort einen Platz zum Zelten zu finden. Aber erstmal hatte ich wieder eine Panne. War das die Panne Nr. 5? Um 20:30 Uhr ging es weiter. Es wurde schon dunkel. Kurz darauf habe ich aber einen Platz am Ende eines Feldweges gefunden. In der Nacht hat es geregnet. 

 

 

 

 

 

 

 

Wildzelten.

Mittwoch, 11.08.2010, Tag 16

Tagesdistanz: 60 km (Gesamtdistanz: 1251 km)
Wetter: Bewölkt, Regenschauer, ab und zu aber auch sonnig. 

Route am 16. TagRegion in Irland Tag 16Abfahrt um ca. 08:00 Uhr. Es ging weiter auf der kleinen Nebenstraße. Bis zur N59. Dann bei Dromore habe die Küstenstraße genommen. Die war zwar sehr hügelig, aber dafür herrschte sehr wenig Verkehr. Ab und zu kam ein Regenschauer herunter. Bei der letzten Panne hatte ich gesehen, das im hinteren Reifen ein etwa 1-Cent großes Loch war. Deswegen habe ich mir in Silgo einen neuen Reifen gekauft. Bei "Subway" in Silgo habe ich ein riesiges Baguette gegessen. Kurz vor Drumcliff habe ich dann den Reifen gewechselt und anschließend habe ich Postkarten geschrieben. Danach hatte ich keine Lust mehr weiter zu fahren. Also habe ich etwas Abseits der Straße mein Zelt aufgebaut. Kurz nach dem Aufbau fing es an zu regnen.

wieder Wildzelten.

Donnerstag, 12.08.2010, Tag 17

Tagesdistanz: 96 km (Gesamtdistanz: 1347 km)
Wetter: Bewölkt und windig.

Route am 17. TagRegion in Irland Tag 17Abfahrt um ca. 09:15 Uhr. Das erste Stück des Tages ging auf der N 15 weiter. Dann nach ein paar Kilometern, bin ich auf einer Nebenstraße weiter gefahren. Auf dieser Straße war fast überhaupt kein Verkehr. Super entspannend. Am Anfang der Nebenstraße ging es allerdings bergauf. In Ballyshannon habe ich mir wieder ein Sandwich von einer Tankstelle gekauft. Die Sandwich waren immer verdammt lecker. Oder kam es daher, dass ich immer Hunger hatte?

Vor Donegal wurde der Verkehr stärker und in der Stadt selbst, war mächtig viel los. Nach Donegal ging es für ein paar Kilometer auf der N56 weiter. Leider war auf der N56 viel Verkehr und einen breiten Seitenstreifen gab es nicht. Deswegen habe ich versucht auf einer Nebenstraßen weiter zu kommen. Puh, die Nebenstraße hatte es aber in sich. Immer rauf und runter, also ziemlich hügelig.
Irgendwann ging es dann nur noch auf der N56 weiter. In Dunkineely habe ich an der Straße ein Hotelschild gesehen. Das war so um 20:00 Uhr und ich hatte keine Lust, mir ein Plätzchen für mein Zelt zu suchen (und zum Zelt aufbauen schon gar nicht). Das Hotel war ein 4-Sterne Hotel (75 Euro). "Castle Murry, St. John's Point". Später habe ich in der Hotelbar 2 Guinness und einen sogenannten "Irish Mist" (der heißt wirklich so) getrunken. Das war wieder ein anstrengender Tag.

 

4-Sterne-Hotel in Dunkineely (20 km nach Donegal). 4-Sterne-Hotel in Dunkineely (20 km nach Donegal).

Freitag, 13.08.2010, Tag 18

Tagesdistanz: 63 km (Gesamtdistanz: 1410 km)
Wetter: Bewölkt aber kein Regen.

Route am 18. TagRegion in Irland Tag 18Abfahrt erst um ca. 10:15 Uhr. Zum Frühstück gab es wieder ein leckeres "Full Irish Breakfast". Weiter ging es auf kleinen Nebenstraßen bis nach Killbegs. Dort habe ich eine kleine Pause gemacht und habe das Treiben im Hafen angeschaut. Weiter ging es auf der R263. Puh, heftige Steigungen. Das Stück von Killbegs nach Kilcar war sehr anstrengend und wohl auch eine der schwersten Stücke der gesamten Tour. Kurz vor Carrick rechts ab, am "Glen River" entlang. Dann auf der R230 wieder heftige Steigungen. Aber ich sage mir immer: Wenn es bergauf geht, kommt irgendwann eine Stelle, an der es wieder bergab geht. Die Abfahrt nach Ardara ging allerdings sehr steil bergab. In Ardara bin ich einkaufen gewesen. Nudeln in einer Dose. In meiner Route war eigentlich die R261 als Weg eingezeichnet, aber die "Abkürzung" über eine kleine Straße nach Maas erschien mir doch kürzer zu sein. Vielleicht war die Strecke kürzer, aber nicht die Zeit, die man dafür braucht, weil es wieder einmal sehr hügelig war. Dann kurz vor Maas wollte ich mein Zelt irgendwo aufbauen. Allerdings war es eine Moorlandschaft. Der Boden war überall sehr feucht und nicht sehr "stabil". Einen halbwegs guten Platz habe ich dann hinter einem Wald gefunden. Da die Stelle weit von der Straße lag, war es dort total einsam. Beim Zeltaufbau bin einmal tief in den Moorrast eingesunken. Meine Schuhe und die Hose waren richtig dreckig. Nach dem Zeltaufbau habe ich die Dose Nudel warm gemacht, die mir allerdings überhaupt nicht schmeckten. Ja, mir würde sogar richtig schlecht davon. Nachts hat es wieder einmal geregnet.

 

 

Donegal Bay (nach Killybegs). Donegal Bay (nach Killybegs). Donegal Bay (nach Killybegs). Donegal Bay (nach Killybegs). Glen River. Glen River. westlich von Donegal. westlich von Donegal. westlich von Donegal. Verkehrszeichen. westlich von Donegal. Hurra, es geht bergab. Richtung Ardara. einsames wildzelten.

Samstag, 14.08.2010, Tag 19

Tagesdistanz: 78 km (Gesamtdistanz: 1488 km)
Wetter: Bewölkt aber kein Regen.

Route am 19. TagRegion in Irland Tag 19Abfahrt um ca. 09:00 Uhr. Nach dem Zeltabbau ging es auf der Auf N56 weiter Richtung Norden. Da auf den "N"-Straßen eigentlich immer viel Verkehr war, hatte es mich ein wenig gewundert, dass auf dieser Straße fast überhaupt kein Verkehr war. Kurz vor Dunglow bin ich dann auf die R252 gewechselt. In Doocharty habe ich noch ein wenig eingekauft. Anschließend kam ein sehr heftiges Stück bergauf. Nach Fintown begann die Straße auf einen ganz langen Stück langsam bergauf zu gehen. Das war ein wenig nervig. In Letterkenny war ich zuerst bei Mac Donalds. An- schließend wollte ich ein B&B oder ein Hotel finden. Ein Hotel hatte ich gesehen, das sah mir aber zu teuer aus. Deswegen habe ich weiter gesucht. Und zwar in Richtung meiner Route. So dachte ich. Die Straße ging bestimmt zwei Kilometer langsam bergauf und dabei immer geradeaus. Mein Akku vom Handy war mal wieder alle und damit hatte ich auch kein Navi mehr. Am Ende des Bergauf-Stückes stellte ich fest, dass ich nicht richtig war. So ein Mist. Also wieder zurück in die Innenstadt von Letterkenny und doch im Hotel, das von außen richtig teuer aus sah, nach einem Zimmer fragen. Das Hotel war allerdings ausgebucht. Die Tante von der Rezeption hatte für mich aber in einem anderen Hotel angerufen und nach einem Zimmer gefragt. Und Hurra, dort war noch etwas frei. Das Zimmer sollte aber 80 Euro kosten. Naja egal, da es schon fast dunkel war und ich keine Lust mehr hatte, noch groß nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeiten zu suchen. Anmerkung: Im Norden von Irland sind B&B seltener. Das Hotel "Claree Hotel" lag außerhalb von Letterkenny, aber an meiner Route.

Hotelzimmer in Letterkenny.

Sonntag, 15.08.2010, Tag 20

Tagesdistanz: 98 km (Gesamtdistanz: 1586 km)
Wetter: sonnig.

Route am 20. TagRegion in Irland Tag 20

Abfahrt erst um ca. 10:30 Uhr. Das Frühstück in dem Hotel war echt super. Es gab sogar Brötchen und Marmelade. Und natürlich alle Zutaten zum "Full Irish Breakfast". Die Route führte auf einer kleinen Nebenstraße nach Raphoe. Zwischen Letterkenny und Raphoe liegt der sogenannte "Mount Goumery Hill", was bedeutete, dass mal wieder Steigungen zu bewältigen waren. Nach Raphoe kam noch eine kurze heftige Steigung. Von der Grenze Irland- Nordirland wollte ich eigentlich ein Bild machen, aber von der Grenze ist nichts zu sehen gewesen.

In Derry musste ich erstmal zur Bank. Britische Pfund holen. Anschließend war ich in einer Pommes-Bude. Dann ging es über den Fluss "Foyle" und auf der anderen Seite über eine Nebenstraße, die parallel zur A2 führte, weiter nach Limavady. Auf halber Strecke ging es dann nur noch auf der A2 weiter. Dort herrschte viel Verkehr und war unangenehm zu fahren. Nach Limavady ging es weiter auf der B201 nach Coleraine. In Coleraine hatte ich gehofft, ein B&B oder ein Hotel zu finden. Leider nichts gefunden bzw. gesehen. Es war zwar noch nicht richtig dunkel, aber wenn ich mein Zelt noch bei etwas Tageslicht aufbauen wollte, müsste ich das jetzt bald machen. Außerhalb von Coleraine habe ich dann auf einem Getreidefeld direkt neben der Straße, mein Zelt aufgebaut. Mein Zeltplatz war durch eine Hecke nicht einsehbar. So spät hatte ich mein Zelt auf dieser Reise noch nie aufgebaut. Es war ungefähr 21:30 Uhr.

kurz vor Derry in Nordirland.

Montag, 16.08.2010, Tag 21

Tagesdistanz: 87 km (Gesamtdistanz: 1673 km)
Wetter: morgens bewölkt, ab Mittag Regen.

Route am 21. TagRegion in Irland Tag 21Abfahrt um ca. 08:30 Uhr. Morgens ging es Richtung Portrush und von dort immer an der Küste nach Ballycastle. Ab und zu waren leichte bis stärkere Steigungen zu überwinden, dafür war es aber sehr schön dort zu fahren. Der Verkehr hielt sich auch in Grenzen. In Ballycastle fing es an zu regnen. Naja, dachte ich, hört bestimmt gleich auf. Also lohnt es sich nicht die Schuhüberzieher an zu ziehen. Regenjacke, ne Kapuze und die "Rain-Legs" hatte ich natürlich an. Leider hörte es nicht mehr auf zu regnen. Meine Schuhe waren da schon richtig nass und ich dachte: "Na, jetzt brauche ich die Schuhüberzieher auch nicht mehr". Kurz nach Ballycastle ging es dann auf der A2 weiter. Es ging eine ganze Zeit lang leicht bergauf und durch ein Wäldchen. Hätte es nicht geregnet, wäre es eine super Strecke gewesen. In Cushendall oder in Glenariff (so genau weiß ich das nicht mehr) habe ich in einem Hotel nach einem Zimmer gefragt. Leider nichts mehr frei. Also weiter im Regen. Etwa 5 km nach Glenarm habe ich einen guten Platz zum Wildzelten gefunden. Also Zelt im Regen aufbauen. Meine Regensachen hatten echt gute Dienste geleistet. Bis auf meine Füße war alles noch trocken, obwohl es fast den ganzen Tag gerechnet hatte. Leider hatte ich nur diese Schuhe mit und am nächsten Tag in nasse Schuhe zu steigen, begeisterte mich nicht gerade. Als ich dann so im Zelt saß, kam mir die Idee meine Turnschuh über den Gaskocher zu trocknen. Das Gas musste ich sowieso abbrennen, da ich es nicht mehr benötigte und ich den Gasbehälter los werden wollte. Das klappe eigentlich ganz gut. Aber so richtig trocken habe ich die Schuhe nicht bekommen. Irgendwann in der Nacht hörte der Regen auf.

Küste in Nordirland. Küste in Nordirland.Küste in Nordirland.  Küstenstraße in Nordirland.

Dienstag, 17.08.2010, Tag 22

Tagesdistanz: 55 km (Gesamtdistanz: 1728 km)
Wetter: morgens bewölkt, Ab Mittag sonnig. 

Route am 22. TagRegion in Irland Tag 22Abfahrt um ca. 08:00 Uhr. So, heute war der letzte Tag meiner Fahrradtour. Morgen würde mein Flieger zurück nach Deutschland gehen. Ich war aber erst kurz vor Belfast. Also musste ich mit dem Zug nach Dublin fahren, um am Abend in meiner Pension in Dublin zu sein. Wann allerdings der Zug nach Dublin gehen würde, war mir nicht bekannt. Würde heute überhaupt einer fahren? Mein Ziel war aber erstmal Belfast. Um 09:30 Uhr hatte ich Larne erreicht. Noch etwa 45 km bis Belfast. Gegen Mittag wollte ich in Belfast sein. Es hieß also: Gas geben. In Newtonabbey war ich so ungefähr um 12:15 Uhr. Wo war eigentlich der Bahnhof in Belfast? Gerade als ich darüber nach dachte, tauchte der Bahnhof von Newtonabbey auf (Es war eigentlich mehr eine Haltestelle). Ich dachte mir, dass ich hier einfach einsteige und so dann ganz einfach zum Bahnhof von Belfast komme. Also gesagt getan. Ein Fahrkartenautomat gab es auf dem Bahnsteig nicht. Egal, einfach rein in den Zug. Zwei Stationen später war ich im Bahnhof von Belfast. Aber in Großbritannien ist es wohl so, dass man beim Verlassen des Bahnsteig nach dem Ticket gefragt wird bzw. das Ticket vorzeigen muss. Ich hatte aber kein Ticket. Mist dachte ich, jetzt muss ich Strafe zahlen. Der Typ wollte wissen, wo ich den eingestiegen bin. Ich sagte nur. "I dont't no". und schnell hinterher "I want a Ticket to Dublin". Anscheinend merkte er es mir an, dass ich keine Ahnung hatte. Freundlich erklärte er mir den Weg zum Fahrkartenschalter und ich dürfte passieren. Puh, Glück gehabt. Das Ticket nach Dublin kostete 28 Pfund und der Zug ging um 13:30 Uhr. Mein Fahrrad und die Taschen kamen in den Gepäckwagen. Ich freute mich schon auf die Bahnfahrt. Endlich mal voran kommen ohne treten zu müssen und dabei noch einfach aus dem Fenster schauen und die Landschaft genießen. Um 16:00 Uhr war ich wieder in Dublin. Also war noch Zeit die Britischen Pfund umzutauschen. Anschließend habe ich noch etwas gegessen und bin dann zur Pension gefahren. Auf dem Zimmer musste ich erstmal alle Sachen neu sortieren und so packen, damit alles wieder mit kommt. Nach dem Packen habe ich mein Fahrrad fürs Flugzeug fertig gemacht. Das Fahrrad musste wieder draußen stehen. Der Typ von der Rezeption hatte mir für morgen früh ein Taxibus zum Flughafen bestellt.

morgens nach dem Zeltabbau.

Mittwoch, 18.08.2010, Heimreise

Der Taxi-Bus zum Flughafen sollte um 8:30 Uhr vor der Pension stehen. Also bin ich um 08:00 Uhr zum Frühstück gegangen. Diesmal hatte ich aber kein "Full Irish Breakfast", sondern nur ein Toast mit Marmelade. Ich hatte einfach keinen Hunger. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich zum Flughafen musste und ich mich gefragt habe, ob alles wieder klappen würde. Dann ging es mit dem Taxi-Bus zum Flughafen. Schon um 09:15 Uhr war ich am Flughafen. Der Flug ging aber erst um 12:30 Uhr. Also warten. Am Check-in-Schalter musste ich etwa eine halbe Stunde anstehen. Anschließend wurde mein Fahrrad von einem Flughafenmitarbeiter abgeholt. Die Kontrolle des Handgepäcks hatte diesmal ohne Probleme geklappt. Der Start des Flugzeuges verzögerte sich um eine halbe Stunde. Um etwa 16:00 Uhr war ich dann wieder in Hamburg.