Erfahrungen

Anreise mit der Bahn:
Eigentlich klappt das Mitnehmen des Fahrrades durch die Bahn ganz gut.
Wenn allerdings der Zug bereits voll mit Rädern oder voller Menschen ist, kann es Stress geben. (Allerdings nur beim Regional-Express). Entweder beschweren sich Mitfahrer (die ohne Rad) darüber, dass die Räder den ganzen Platz wegnehmen oder die Zugbegleiter verweigern den Radfahrern, die noch mitfahren wollen, den Einstieg.

Ein Erlebnis hatte ich auf der Zugfahrt von Dortmund nach Winterberg. Als ich in diesem Zug eingestiegen bin, war er noch relativ leer und ich konnte für mein Rad einen guten Stellplatz sichern. Na ja, bis zur Abfahrt waren es aber noch 45 Minuten. Im Laufe dieser Zeit stiegen immer mehr Radfahrer mit ihren Rädern und "normale" Fahrgäste ein. Irgendwann war der Zug dann voller Menschen und die Eingangsbereiche waren mit Fahrrädern vollgestellt. Darüber haben sich dann Fahrgäste, die noch mit wollten, aufgeregt bzw. die Leute, die ihre Räder im Eingangsbereich abgestellt haben, beschimpft. Es fielen dann so Sprüche wie: "Ich schmeiß dein Rad gleich aus dem Zug". Dann kam auch noch eine Gruppe Besoffener (es war ja Vatertag), die sich auch noch eingemischt haben. "Puh", ich dachte gleich gibt es hier ein wilde Schlägerei. Zum Glück fuhr der Zug dann aber ab.

Ein anderes Erlebnis hatte ich auf der Strecke Emden - Oldenburg. Als ich in Emden eingestiegen bin, waren bereits ziemlich viele Radfahrer im Zug. Zum Glück konnte ich mein Rad aber noch einigermaßen gut unterbringen. In Leer wollten dann allerdings noch 4 Radfahrer zusteigen. Vom Zugbegleiter wurde dies aber verweigert, weil eben kein Platz mehr für Räder vorhanden war. Na ja, die dann nicht mehr mitgekommen sind, haben ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut.

Ach ja, das Fahrradabteil im Regional-Express: Von außen ist ein großes Fahrrad abgebildet. Im Fahrradabteil sind dann aber Klappsitze vorhanden, an denen das Fahrrad angelehnt werden kann. Es kann nun vorkommen, dass Leute (die ohne Rad) diesen Klappsitz benutzen und Radfahrern diesen Platz für ihr Rad "wegnehmen". Die Bahn hat zwar Hinweisschilder angebracht, in denen steht das dieses Abteil ausschließlich für Fahrräder, Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer vorbehalten ist, allerdings wird das von "normalen" Fahrgästen oft ignoriert. Dies kann dann auch zu Streitereien zwischen den Fahrgästen mit und ohne Rad führen. Ich fände es am besten, wenn die Bahn die Klappsitze im Fahrradabteil entfernen würde. Dann ist es nämlich eindeutig.

Im IC gibt es solche Streitereien nicht. Da ist es nur wichtig, dass man eine Fahrradstellplatzreservierung hat. Auf der Fahrt von Duisburg nach Hamburg hatte ich eine solche Fahrradstellplatzreservierung nicht. In Münster stiegen dann 3 Radfahrer ein, die eine Fahrradstellplatzreservierung hatten, dadurch musste ich meinen Platz räumen und da kein anderer Fahrradstellplatz frei war, musste ich aus dem Zug. Seitdem achte ich darauf, dass ich eine Fahrradstellplatzreservierung habe..

Was auch oft ärgerlich ist, dass zu den Bahnsteigen kein Fahrstuhl existiert. Dann muss man nämlich das Rad hin bzw. herunter schleppen, was bei einem voll beladenen Rad sehr anstrengend ist.

Wie schon gesagt, meistens klappt das mitnehmen des Fahrrades durch die Bahn ganz gut. Manchmal kann es aber auch anstrengend sein. Ich bin immer froh, wenn ich eine Zugfahrt mit dem Fahrrad geschafft habe.

Andere Radfahrer grüßen:
Natürlich sind alle Radfahrer freundliche Menschen. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Radfahrern und in der Art wie sie gegrüßt werden. In folgenden Kategorie können diese eingeteilt werden:

1. Einheimische, die z.B. nur mal eben schnell einkaufen, zur Arbeit fahren,...usw.
2. Radfahrer mit wenig Gepäck.
3. Radfahrer mit viel Gepäck
4. Mountainbikefahrer
5. Rennradfahrer

Grundsätzlich gilt: werde ich gegrüßt, grüße ich selbstverständlich zurück.
Ansonsten hat sich so eine Art Grußregelung etabliert.

Gruppe 1: wird gar nicht gegrüßt.
Gruppe 2: wird evtl. begrüßt durch ein leises Hallo.
Gruppe 3: wird sehr freundlich begrüßt.
Gruppe 4: wird gar nicht gegrüßt.
Gruppe 5: wird gar nicht gegrüßt.
 
Zeltplätze:

Einen Campingplatz zu finden ist natürlich davon abhängig, in welcher Gegend man unterwegs ist. So gibt es z.B. an der Ostsee- oder Nordseeküste in Deutschland in fast jedem Dorf einen Campingplatz. In diesen Gegenden braucht man also nicht großartig zu planen. Ansonsten schaue ich vor der Reise im Internet oder Reiseführer wo Campingplätze auf meiner Tour liegen könnten. Liegt ein Campingplatz auf meiner Route reserviere ich mir einen Platz natürlich nicht, da es sein könnte, dass ich noch weiter fahren möchte oder es noch etliche Kilometer bis zum Campingplatz sind, obwohl ich keine Lust mehr habe. (oder die Zeitplanung/Kilometerleistung z.B. wegen starken Gegenwind nicht mehr hinkommt).

Auf die Ausstattung der Campingplätze achte ich dabei kaum. Natürlich ist es angenehmer, wenn der Campingplatz z.B. einen kleinen Laden hat, in dem man morgens einkaufen kann oder am Abend in einem Restaurant lecker Essen gehen kann.

Ansonsten habe ich fast immer einen Platz auf einem Campingplatz bekommen. Nur einmal wollten wir (3 Leute) auf Rügen im Hochsommer auf einen Campingplatz. Dieser Platz war allerdings voll belegt. Naja, wir haben dann einfach am Strand (ohne Zelt, nur im Schlafsack) übernachtet, was uns natürlich im nach hinein super gut gefallen hat.

Wildzelten:

Das beste am Wildzelten ist, das man direkt dort wo man gerade ist, das Zelt aufbauen kann und nicht nach einem Campingplatz, Pension oder gar ein Hotel suchen muss. Natürlich muss man für das Wildzelten einen guten Platz finden. Grundsätzlich gilt, dass ich beim Wildzelten niemand störe, es sich um eine ungenutzte Fläche handelt und das der Platz nicht in einem Wald oder Naturschutzgebiet o. ä. liegt. Der Platz sollte außerdem nicht von der Straße bzw. vom Weg einsehbar sein und einen vernünftigen Untergrund besitzen. Auch sollte man darauf achten, dass sich der ausgewählte Platz nicht auf Privatgrund befindet. Es sei den, man kann den Besitzer vorher um Erlaubnis fragen. Das klingt vielleicht schwierig, diese ganzen Bedingungen einzuhalten, aber in der Praxis kommt irgendwann ein passendes Plätzchen. Ich benötige etwa eine halbe Stunde (mal mehr, mal weniger) um so einen Platz in der freien Natur zu finden.

Und wichtig ist natürlich, das man seinen Müll wieder mit nimmt. Aber das versteht sich ja von selbst.

Ansonsten achte ich darauf, dass ich Wasser für die Morgentoilette (also zum Waschen und Zähne putzen) habe.

Beschilderung/Wegweiser:

Ich weiß auch nicht wie es kommt, dass in größeren Städten meist die Radtour-Beschilderung an wichtigen Stellen fehlen. Oder vielleicht sehe ich sie in diesen Augenblicken einfach nicht. Wenn ich mich dann verfahren habe, fahre ich einfach nach Gefühl weiter. Solange ich in die Himmelsrichtung fahre, die ich denke, dass sie die richtige ist, werde ich früher oder später auch wieder auf meine Route kommen. Wenn das nicht klappen sollte, frage ich jemand auf der Straße oder ich schaue in das Navi vom Handy.

Aber gerade das finden des Weges macht mir Spaß. Ich könnte ja auch gleich nach dem Navi fahren, das mir einfach sagt bzw. anzeigt wohin es geht. Aber das gefällt mir überhaupt nicht.

Ansonsten sind die Wegweiser bzw. die Beschilderung der bekannten Radtouren in Deutschland vorbildlich.