Radtour: Seine-Radweg (Paris - Le Havre) - Calais (Seine, Haute Normandie, Nord Pas de Calais) - Brügge (Flandern)

Radroute: Paris - Le Havre - Calais (Seine, Haute Normandie, Nord Pas de Calais) - Bruegge (Flandern)

Länge: 805 km
Dauer: 12 Tage (inkl. An- und Abreise)
Reisezeit: 31.07.2015 - 11.08.2015
Übernachtungen: 10 x Zeltplatz
1 x Wildzelten
Anreise: Flug Hamburg-Paris. Fluggesellschaft: Germanwings. Kosten 122 Euro (inkl. 50 Euro Radtransport)
Abreise: Zugfahrt: Brügge - Rotterdam (50 Euro), Rotterdam - Emden und Emden - Bad Segeberg
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Vorbereitung:

Wieso mit dem Rad von Paris über Le Havre, Calais nach Bruegge? Im Vorjahr (im Herbst) hatte ich mir überlegt, wieder ein Teil des Nordseeküstenradweges zu fahren, diesmal von Calais (Frankreich) entlang der belgischen und niederländischen Küste bis nach Emden. Allerdings stellte sich heraus, dass es relativ schwierig ist, nach Calais zu kommen, es sei denn, dass man 30 Stunden Zug fahren (und dabei 8 mal umsteigen muss) gut findet. Allerdings fuhr ein Nachtzug (CNL) direkt von Hamburg nach Paris. Erst dann kam mir die Idee direkt in Paris meine Radtour zu starten. Also die Seine entlang (Seine-Radweg) nach Le Havre und von dort dann durch die französischen Départements Haute-Normandie, Nord-Pas-de-Calais und Picardie (Le Havre – Boulogne-sur-Mer - Calais – Dunkerque) und weiter an der belgischen und niederländischen Küste bis nach Emden. Die gesamte Strecke würde ca. 1150 km betragen.

Welche Sehenswürdigkeiten sollte ich in Paris ansteuern? Folgende Reihenfolge hatte ich mir vorgenommen. Montmatre - Basilika Sacré-CœurPlace de la BastilleNotre-DameEiffelturm - Place de la Concorde - Av. des Champs-Elysees TriumphbogenLa Defense (Hochhausviertel) -

Anschließend ging es an die Erstellung der Route. Nützlich dabei waren die Straßenkarten (siehe auch Bild) von Michaelin und das Internet natürlich. Leider habe ich keine speziellen Radwanderkarten für den Seine-Radweg oder der französischen Küste gefunden. Also habe ich mir die Strecke selbst angefertigt. Dazu habe ich mir über Google-Maps (im Rad-Modus) die Route berechnen bzw. anzeigen lassen. Anschließend schaue ich mir die Strecke genau an. Um z.B. abschätzen zu können, ob man dort überhaupt mit dem Rad fahren kann, ob dort evtl. zu viel Verkehr ist, ob es starke Steigung gibt oder ob vielleicht nicht eine andere Route landschaftlich schöner ist. Das alles gleiche ich mit Reiseberichten im Internet von anderen Radfahrer, Goggle-Streetview, Google-Earth oder über http://www.opencyclemap.org/ ab. Nach dem evtl. ändern der Route in Google-Maps habe ich die Route in eine Datei (im Bildformat) gedruckt und noch verschiedene Hinweise in die Datei geschrieben, z.B. die Zeltplätze. Am Ende habe ich dann alle Karten ausgedruckt. Für die niederländische Küste habe ich mir keine eigene Karten erstellt, da es vom von Verlag Esterbauer eine Radwanderkarte gibt.

Mitte April wollte ich mir dann die Fahrkarte für die Strecke Hamburg – Paris kaufen. Leider musste ich feststellen, dass die Bahn im Dezember 2014 diese CNL-Verbindung (CNL: City Night Line) eingestellt hat. Eine echt Alternative zum CNL gab es nicht. Die einfachste Möglichkeit mit der Bahn anzureisen, (ohne x-mal umzusteigen und ewig unterwegs zu sein) bestand in einer Thalys-Verbindung  von Essen nach Paris. Man kann zwar im Thalys ein Rad mitnehmen, welches dann aber nur in einer Tasche mit einem bestimmten Maß, zu transportieren ist. Selbst wenn ich mein Rad komplett auseinander gebaut hätte, wäre ich nicht auf dieses Maß gekommen. Also blieb nur die Möglichkeit zu fliegen. Bei Germanwings bin ich fündig geworden. Dierktflug Hamburg – Paris (Charles-de-Gaulle-Flughafen). Während der Buchung kann man angegeben, dass man ein Fahrrad mit nehmen möchte. Also alles ganz einfach. Die Kosten des Radtransports betrug 50 Euro.

Zum Schutz des Rades während des Fluges, habe ich mir aus dem Baumarkt Rohrisolierungen und Luftpolsterfolie gekauft. Für das Gepäck hatte ich einen Seesack (Volumen 109 l) benutzt, in dem eine hintere Radtasche, die 2 vorderen Radtaschen, das Zelt, die Luftmatratze, der Sitzhocker und der Schlafsack passten. In die andere hintere Radtasche habe noch die Lenkertasche gesteckt und als Handgepäck mitgenommen. Das alles war genauso wie auf meiner Irland-Reise. (Ein Bild meines, für den Flug vorbereiteten Fahrrads dieser Irland-Reise siehe: hier) Für den Flug nach Paris habe ich mir noch eine LKW-Plane zurecht geschnitten, die dann noch über das Fahrrad gelegt wurde und mit Kabelbinder am Rad befestigt wurden. Aber so, dass das Rad noch geschoben werden konnte.

 

 

Freitag, 31.07.2015, Tag1
Tagesdistanz: 51 km
Wetter: Sonne und heiß

Aufgestanden um 02:00 Uhr. Meine Nichte kam um Punkt 03:00 Uhr, um mich und mein Fahrrad zum Hamburger Flughafen zu bringen. Am Check in-Automaten (Termin2) die Bordkarte bekommen und Check in-Schalter (Termin2) den Seesack und das Fahrrad eingecheckt. Den Seesack konnte am Sperrgepäckschalter in Termin2 abgeben. Das Fahrrad musste ich am Sperrgepäckschalter in Terminal1 abgeben. Dort passte das verpackte Fahrrad nicht in das Röntgen-Gerät. Es wurde dann mit einem Handgerät untersucht. Dann ging es durch die Sicherheitsschleuse zum Gate A39.

Flug um 06:45 Uhr. An Bord gab es ein Salami-Brot, eine kleine Flasche Wasser und einen Kaffee. Landung in Paris (Flughafen Charles de Gaulle) um ca. 08:15 Uhr. Am Gepäckband kam mein Seesack und das Fahrrad nicht an. Nach 45 Min. habe ich mich an den Gepäckermittlungs-Schalter angestellt. Zum Glück, konnte ich das Gepäckband von dort beobachten, den nach etwa 20 Min. kam ein Flughafen-Mitarbeiter mit so einem Elektro-Karren, mit meinem Fahrrad drauf. Und nach weiteren 10 Minuten dann noch einer, mit meinem Seesack. Puh, alles angekommen.

Mit dem Seesack und das noch verpackte Fahrrad den Ausgang gesucht. Was etwas schwierig war,  da das Fahrrad wegen der LKW-Plane kaum lenkbar war. Über einen Fahrstuhl kam man zur Flughafen-Bahn bzw. nach draußen. Draußen habe ich dann mein Fahrrad zusammengebaut  (z. B.: die Pedalen und vorderer Lowrider angeschraubt, Lenker und Brems- und Schaltungshebel ausgerichtet, Sicherung der Kette und Schaltung abgenommen (Sicherung durch Kabelbinder). Das Verpackungsmaterial (außer der LKW-Plane, die behalten wollte) konnte ich dort in einem Mülleimer entsorgen. Die ganze Aktion hatte ungefähr 50 Min. gedauert.

Anschließend ging es mit der Flughafen-Bahn zur Haltestelle Terminal3, da von dort aus die Bahn PER-B (eine Art S-Bahn, weitere Infos: siehe hier) in die Pariser-Innenstadt fährt. An der Haltestelle Terminal3 eine Karte per EC-Card am Automaten  gekauft. (10 Euro). Zu den Bahnsteig der PER-Bahn (zur Pariser-Innenstadt) kam man nur durch ein Sperre, die nur durch eine entsprechende Fahrkarte passiert werden konnte. Zum Bahngleis ging es nur über eine Treppe, was natürlich sehr anstrengend mit dem voll beladenen Fahrrad war.
Mein Plan sah vor, mit der PER-B-Bahn zur Station La Plaine-Stade de France (eine Station vor dem Bahnhof Gare du Nord) zu fahren und von dort dann mit dem Rad nach Montmatre bzw. zur Basilika Sacré-Cœur zu radeln. Ich habe auf dem Bahngleis extra noch eine Bahn-Mitarbeiterin gefragt, ob der Zug an der Station La Plaine-Stade de France halten würde. Sie sagte ja. Das fahren mit dem Zug war kein Problem, allerdings hielt der Zug gar nicht an der Station, an keinem Bahnhof zwischen Flughafen und Gare du Nord. Also habe ich die Fahrt nach Montmatre bzw. zur Basilika Sacré-Cœur ausfallen lassen.
 
Also am Bahnhof Gare du Nord raus. Am Ausgang waren dann wieder diese Sperren, die man nur mit einer Fahrkarte passieren konnte. Anschließend wieder eine Treppe. Heraus gekommen bin ich an einem Seitenausgang vom Bahnhof.  Anschließend musste ich mich erst mal mit Hilfe des Navis orientieren. Dann endlich: Beginn der Radtour.

Über die Straße Boulevard de Magenta über den Place de la Republique zum Place de la Bastille. Anschließend zum ersten mal über die Seine (Brücke Pont d'Austerlitz) und direkt an der Seine entlang (Fuß- und Radweg) zur Cathedrale Notre-Dame. Dort war richtig viel los. Dann auf der linken Seite der Seine weiter auf der Straße Palais Bourbon  (Sitz der französischen Nationalversammlung). Dann um den Palais Bourbon über den Place des Invalides, am Musée de l'Armée vorbei zum Eiffelturm. Anschließend an der Seine zurück zur Brücke Pont Alexander III zum Place de la Concorde. Dann den Av. des Champs-Elysees zum Arc de Triomphe. Auf dem  Av. des Champs-Elysees herrschte doch nicht so viel Verkehr wie ich befürchtet habe. Dann weiter geradeaus zum Hochhausvirtel la Defense. Von dort ging es dann zum Stadtteil Maisons-Laffitte und weiter nach Poissy. Zwischendurch habe ich noch in einem Simply Market eingekauft.

Ich hatte ja befürchtet, dass sehr viel Verkehr im Zentrum von Paris sein würde. Aber es war total angenehm und entspannt dort zu fahren. Na gut. Auf einigen Straßen war doch viel los. Aber insgesamt hat mir es sehr viel Spaß gemacht durch Paris zu fahren.
 
Um ca. 18:15 Uhr habe ich den Zeltplatz Camping de L'ile du Roi bei Medan erreicht. Kosten 10 Euro. Auf dem Platz war sehr wenig los. In den Toiletten gab es kein Klopapier, aber das ist auf fast allen französischen Campingplätzen so, (wie ich im Laufe der Radtour feststellen musste). Ich war sehr müde und bin sofort eingeschlafen. 

Michelin-Karten (LOCAL) und selbst erstellte Karten Paris - Place de la Bastille mit der Julisäule Die Seine in Paris - nahe dem Platz "Place de la Bastille" Die Seine in Paris Kathedrale Notre-Dame de Paris Kathedrale Notre-Dame de Paris Musée de l’Armée (Militärmuseum) in Paris Esplanade des Invalides (Großer Platz vor dem Musée de l’Armée) Eifelturm Mein Rad im Park (Parc du Champ de Mars - vor dem Eifelturm) unter dem Eifelturm Die Seine - im Hintergrund, der Eifelturm

 

Auf der Brücke "Pont Alexandre III" in Paris Radweg an der Seine Die Seine mit der Brücke "Pont Alexandre III" Brücke "Pont de la Concorde" - im Hintergrund "Palais Bourbon" (Sitz der französischen Nationalversammlung) Einsam auf dem "Place de la Concorde" Place de la Concorde - mit dem Obelisk von Luxor ("Obélisque de Louxor") Avenue des Champs-Élysées Arc de Triomphe (Triumphbogen) in Paris Die Seine in Paris Hochhausviertel "La Défense" in Paris Die Seine bei "La Défense"

 

Nochmal die Seine in Paris (nordwestlich von "La Défense") 1. Zeltplatz in Frankreich - Camping de L'ile du Roi (außerhalb von Paris) 1. Zeltplatz in Frankreich - Noch viele Plätze frei

 

 

 

 

 

 

Samstag, 01.08.2015, Tag2
Tagesdistanz: 98 km
Wetter: Sonne, heiß und leichter Gegenwind

Um 08:15 Uhr los. Zuerst ein Stück direkt an der Seine entlang, bis Verneuil sur Seine. Dort  auf die andere Seine-Seite gewechselt und auf Straße D190 (wenig Verkehr ) weiter. In Mantes la Jolie wieder die Seine-Seite gewechselt und auf Straße D113 weiter. Bis kurz vor Bonnieres sur Seine war die Route schön flach. Erst kurz vor Bonnieres sur Seine gab es eine längere Steigung. In der Stadt die Seite der Seine gewechselt und weiter auf der Straße D201 und D5 weiter. Auf der  bisherige Strecke war wenig Verkehr und sehr oft gab es einen kleinen Seitenstreifen, ab und zu sogar einen Radweg (z.B.: vor Vernon).
In Vernon bei Lidl gewesen. Nach Vernon auf Straße D313 und auf kleinen Straßen weiter. Manchmal ging es dann auch auf Feldwegen weiter, wo ich mich gefragt hatte, ob es der richtige Weg ist. (Bei Notre Dame de I'Isle). Ab und zu gab es Radweg-Schilder. Allerdings nur mit einem Radsysmbol drauf, also ohne Richtungs- bzw. Zielangaben.
Vor Bouafles (auf der D313) gab es wieder eine längere Steigung.  
In Muids die D313 verlassen und auf einer kleinen Straße nach Saint-Pierre du Vauvray auf der anderen Seine-Seite gewechselt.   
In Poses um 18:10 Uhr auf Campingplatz Trios Lacs (Preis 10,40 Euro). Die Frau am Empfang sprach kaum Englisch. Ein heißer Tag mit leichtem Gegenwind.

bei Les Andelys - im Hintergrund: "Château Gaillard" (mittelalterliche Festung) Le Petit Andely bei Les Andelys

 

 

 

Sonntag, 02.08.2015, Tag 3
Tagesdistanz: 66 km
Wetter: Sonne, heiß und leichter Gegenwind

Aufbruch 08:05 Uhr. Durch Poses durch. Auf einem Parkplatz am See Etang des Deux Amants gefrühstückt. Anschließend habe ich mich verfahren. ca. 4 km. Die Seine-Seite, um nach Igoville zu kommen, gewechselt. In Igoville eine heftige Steigung. Dann ging es auf der D6015 mit einem zunächst breiten Seitenstreifen nach Rouen. Der Seitensstreifen wurde dann allerdings immer schmaler bis er ganz aufhörte. Dort war es unangenehm zu fahren, da die Autos vorbei rasten. Kurz vor Rouen dann direkt an der Seine weiter gefahren bzw. in Rouen dann an der Uferpromenade entlang. Kurz nach Rouen über Canteleu weiter, um nicht auf der Straße D982 (viel Verkehr, ohne Seitenstreifen) fahren zu müssen. Vor Canteleu eine starke Steigung. Nach Canteleu die D982 überquert und über kleine Straßen nach Saint Martin de Boscherville wieder an die Seine. Die Straße an der Seine war zunächst asphaltiert und ging dann über in eine Kiesoberfläche und noch weiter, dann nur noch über Gras. Man konnte aber noch erkennen, das es ein Weg war. Ich hatte schon die Befürchtung, dass der Weg plötzlich enden würde. Zum Glück endet der Weg an der D982. Über Duclair ging es dann weiter nach Yainville zur Fähre (Fähre: Yainville–Heurteauville) über die Seine. Wie ich dort feststellen musste, fuhr die Fähre an diesem Tag nicht. (So'n Mist und jetzt?) Auf der Landkarte hatte ich gesehen, dass eine weitere Fähre in Jumieges gab. (ca. 5 km) Also dort hin.
Es war allerdings schon 16:00 Uhr und zum geplanten Zeltplatz würde ich es eh nicht mehr schaffen, also auf dem Campingplatz Camping de la Forêt in Jumieges. Preis 17 Euro. Zelt aufgebaut und in einem Miniladen etwas zu trinken gekauft. Am Abend habe ich mir die Stadt angeschaut.

See "Etang des Deux Amants" kurz vor Rouen Radweg direkt an der Seine Abtei Jumièges in Jumièges im Département Seine-Maritime

 

 

 

Montag, 03.08.2015, Tag 4
Tagesdistanz: 80 km
Wetter: Sonne, heiß

Nach dem Zeltabbau ging es dann gleich zur Fähre. Über die D65 ging es nach Heurteauville und direkt an der Seine nach La Mailleraye sur Seine. Von dort aus dann über die D131, nach Bourneville). Lange Steigung auf der D131. Über Tocqueville nach Quillebeuf sur Seine.

Dort eingekauft und eine längere Pause gemacht. Nach Quillebeuf sur Seine ging es weiter über einen schlechten bzw. steinigen Weg, aber direkt an der Seine bis zur Brücke Pont de Tancarville. Ich bin aber nur unter diese Brücke gefahren, nicht über die Brücke. Von dort dann weiter über Landstraßen nach Marais-Vernier und nach Foulbec. (lange Steigung) und weiter nach Honfleur. Campingplatz: Camping du Phare (direkt in der Stadt). Den letzten freien Platz auf diesem Campingplatz habe ich noch bekommen, der allerdings voller Moos und leicht nass war. Nach dem Zeltaufbau bin ich in die Stadt gefahren. Honfleur – hübsche tolle Stadt. Anschließend noch einkaufen gewesen.

Die Seine bei Jumièges Jumièges im Département Seine-Maritime Abtei Jumièges in Jumièges im Département Seine-Maritime Pause in Quillebeuf-sur-Seine Brücke "Pont de Tancarville" (Bin ich aber nur unterdurch gefahren)

 

 

 

Dienstag, 04.08.2015, Tag 5
Tagesdistanz: 75 km
Wetter: Sonne, warm, vor Le Havre Gegenwind

Leider hatte ich am Vortag vergessen gleich den Zeltplatz zu bezahlen, deswegen musste ich warten, bis die Rezeption vom Campingplatz geöffnet hatte. (09:00 Uhr)
Um kurz nach 09:00 Uhr ging es zur Brücke Pont de Normandie. Puh, ich hatte etwas Angst davor, über diese große Brücke zu fahren. Am Fahrbahnrand war ein etwa 50 cm breite Streifen für Radfahrer und rechts davon ein um 20 cm erhöhter Fußgängerstreifen. Ich befürchtete mit den Pedalen an diesen Fußgängerstreifen zu geraden. Es ging dann aber dann doch ganz gut.

Um nach Le Havre zu kommen, musste ich die Straße, die in den Hafen von Le Havre führte, benutzen (ca. 8 km). Zunächst war dort noch ein Radweg, dann aber nicht mehr. Auf dieser Straße fuhren jede Menge LKW's, was total anstrengend und nervig war. Außerdem hatte ich einen relativen starken Gegenwind. Aber irgendwann war das auch geschafft und ich war in Le Havre. Dort ging es an der Promenade entlang und anschließend am Flughafen vorbei. Zuvor ging es bergauf. Die eine Straße war so steil, so dass ich nur noch schieben konnte.     

Über kleine Nebenstraßen ging es durch kleine Dörfer. Ab und zu ging es aber auch auf der D940 weiter, wo mehr Verkehr herrschte. (z.B. in Étretat und Yport) Zwischen Étretat, Yport und Fecamp lagen mehrere Steigungen. Fecamp habe ich um 18:30 Uhr erreicht. Zeltplatz (Camping Municipal de Renéville) echt teuer: 19 Euro. Aber interessanter Zeltplatz. Der Zeltplatz lag an einem Hang und für die Zelte waren kleine Nischen in den Stein geschlagen worden.

Brücke "Pont de Normandie" bei Honfleur Brücke "Pont de Normandie". Aufnahme auf der Seite Le Havre. Mit Mautstelle (für Radfahrer frei) Brücke "Pont de Normandie" Brücke "Pont de Normandie". (Puh, Überquerung geschafft) Seinemündung. Im Hintergrund Honfleur Hafeneinfahrt Le Havre in Le Havre Le Havre Uferpromenade Le Havre Uferpromenade Le Havre (Blick zurück)

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 05.08.2015, Tag 6
Tagesdistanz: 70 km
Wetter: Sonne, warm

Um ca. 08:20 Uhr los. Bei Lidl einkaufen gewesen. Gleich nach Fecamp ging es wieder bergauf. Es ging über Eletot, Saint Martin aux Buneaux, Veulettes sur Mer, Saint Valery en Caux in Richtung Dieppe. Auf dieser Strecke waren viele Steigungen. Dafür war der Verkehr auf den Straßen gering.
Kurz vor Dieppe in Pourville sur Mer auf dem Zeltplatz Camping Le Marqueval. Ankunft um 19:10 Uhr. Leider hatte der Campingplatz nur bis 19:00 Uhr geöffnet. Ich konnte aber meinen Ausweis in dem Camping-Restaurant abgeben und mir einen Platz aussuchen. Kosten 12 Euro. 

Radwegkennzeichnung in Le Havre:  Rives Manche Seine Maritime (Ärmelkanal in Département Seine-Maritime) Steilküste bei Yport/Vaucottes Zeltplatz in Fécamp - Camping de Reneville Fécamp  - Blick vom Zeltplatz aus Radwegkennzeichnung:  Véloroute du Littoral (Küstenradweg)

Zeltplatz in Pourville sur Mer

 

 

 

Donnerstag, 06.08.2015, Tag 7
Tagesdistanz: 72 km
Wetter: bedeckt, kein Regen, Nachmittags dann wieder Sonne   

Nach dem Bezahlen des Campingplatzes ging es um 08:30 Uhr weiter. Es sah so aus, als wenn es regnen würde. Sehr bedeckter Himmel. Geregnet hat es aber nicht. Gleich nach Pourville sur Mer kam erst mal wieder eine Steigung. Und gleich danach kam auch schon Dieppe. Nach Dieppe war eine geplante Straße gesperrt. Deswegen musste ich eine Alternative suchen. Diese Alternative ging ein kurzes Stück über eine Hauptstraße (D925) mit sehr sehr sehr viel Verkehr entlang. Nach einem Kilometer auf dieser Straße konnte ich über einen Feldweg zurück zu meiner eigentlichen Strecke fahren. Nach vielen kleinen Dörfern war Le Treport erreicht.

Wieder Steigungen. Vor Ault hatte ich einen schönen Blick auf die folgende Landschaft. Und sie war flach, Hurra. Endlich keine Steigungen mehr und ein schnelleres vor ran kommen. Weiter auf der D463. Kurz vor Hautebut wollte ich einen Weg nach Caveux sur Mer fahren, der aber gesperrt war. Beim Umdrehen ist der hintere Umwerfer in die Speichern gerade und hat sich derart verbogen, dass dabei sogar eins der kleinen Rädchen abgebrochen ist und verloren gegangen ist. Uhrzeit ca. 16:00 Uhr. Ich wusste gleich, da ist nichts mehr zu reparieren. Habe zwar noch versucht den Umwerfer so mit Kabelbinder zu fixieren, dass ein weiterfahren möglich war. Aber das funktionierte nicht. So'n Mist. Und jetzt? Im Internet habe ich versucht herauszubekommen wo der nächste Fahrrad-Händler ist. Es sah so aus, als wenn nur in Abbeville der nächste Radladen war. Puh. Mein Handy zeigte mir, dass es 25 km Luftlinie weit war. Na toll, den Laden würde ich heute nicht mehr erreichen. Da es inzwischen schon 17:30 Uhr war.

Zum Glück lies sich das Rad noch schieben. Also los. Aber welchen Weg? An der Hauptstraße D940 ging es überhaupt nicht, das Rad an der Seite entlang zu schieben. Also kleine Wege suchen. Ab und zu ging es ein Stück bergab, dann könnte ich mich auf Fahrrad setzen und rollen. Kurz nach Arrest war ich dann schon 16 km weit gekommen, hatte aber keine Lust mehr und es würde außerdem schon dunkel. Im einem kleinen Feldweg am Waldrad habe ich mich dann auf meinen Seesack hingelegt. Später wurde es aber kälter, so dass ich meine Schlafsack heraus geholt habe. Dann bin ich auch sofort eingeschlafen.

in Pourville sur Mer Hinweistafel am Strand von Pourville - Bild "La PLage a Porville" von Claude Monet Dieppe Dieppe Hafeneinfahrt Dieppe Dieppe Küstenlandschaft bei Dieppe Partageons la Route - Teilen Sie die Straße Le Treport

 

 

 

 

Freitag, 07.08.2015, Tag 8
Tagesdistanz: 46 km
Wetter: Sonne, warm

Zum Glück klingelte mein Wecker. Es war schon 06:30 Uhr. Eigentlich hatte ich vor, um 04:00 Uhr aufzubrechen. Also weiter. Nach weiteren 16 km hatte ich dann endlich Abbeville erreicht und den Radladen auch sofort gefunden. (Radladen Vélo 80). Und noch besser: die Leute konnten mein Rad reparieren. Nach ca. 40 Min. und 114 Euro lief mein Rad wieder. Super. In einem Laden habe ich mir 2 große und 4 kleine Flaschen Cola gekauft. 10 Euro. sehr teuer. Aber egal. Endlich ging es fahrend weiter. Also auf nach Le Crotoy und dann weiter zum Zeltplatz, den ich eigentlich schon am Vortag erreichen wollte. Flower Camping Les Aubépines, 4 Sterne Zeltplatz, 24 Euro. Dafür hatte einen freien Platz, also ohne Nachbarzelte in unmittelbarer Nähe. Leider gab es in Le Crotoy keinen Supermarkt. Also nichts zu Essen. Aber egal. Ich war froh, dass mein Rad wieder funktionierte.

Ault - (nach Le Treport) - erstmal keine Steilküste mehr in Ault - Blickrichtung nach Westen  

 

 

Samstag, 08.08.2015, Tag 9
Tagesdistanz: 70 km
Wetter: Sonne, warm

Gleich nach dem Aufbruch habe ich nicht den geplanten Weg genommen. Was ich zuerst nicht bemerkt habe. Also einen kleinen Umweg gefahren. In Etaples einkaufen gewesen. Vor Boulogne sur Mer wieder einige Steigungen. Dabei immer auf einem Radweg neben der Strasse. In der Stadt hatte ich einen Platten. Na super. Das wechseln hatte vielleicht 40 Min. gedauert. In Boulogne sur Mer viel los, also auch viel Verkehr. Nach Boulogne sur Mer wieder eine Steigung. Dann gleich danach auf einen Zeltplatz. (L'Eté Indien). Dort standen alle Zelte dicht an dicht.

Flussmündung der "Somme" (Somme-Bucht) in Le Crotoy in Le Crotoy

Landschaft bei Le Crotoy

 

 

 

Sonntag, 09.08.2015, Tag 10
Tagesdistanz: 39 km
Wetter: Sonne, warm

Nach dem Bezahlen des Campingplatzes um ca 08:10 Uhr ging es nach Wimereux. Dort habe ich fast eine Stunde in einem Cafe gesessen. Na ja, ich hatte es nicht eilig, da Calais nicht mehr weit war, außerdem war der Kaffee verdammt lecker. Ich hatte noch überlegt, die restliche Strecke mit dem Zug zurückzulegen, da noch einige Steigungen vor mir lagen. Das habe ich aber auch gleich wieder verworfen, da ich mir gesagt habe, die Steigungen schaffe ich auch noch.
   
Als ich Calais erreicht hatte, war ich ganz schon fertig. Dabei waren es nur 39 km. Dafür war ich früh auf dem Campingplatz (Camping Le Fort Lapin), so dass ich nach dem Aufbau des Zeltes (und ein bisschen Ausruhen) in die Innenstadt von Calais gefahren bin.

nach Boulogne sur Mer - im Hintergrund Wimereux Ortsschild Calais

 

 

 

Montag, 10.08.2015, Tag 11
Tagesdistanz: 130 km
Wetter: Sonne, warm

Um ca. 08:00 Uhr los. Gleich nach dem losfahren, musste ich erst mal den hinteren Reifen aufpumpen. War da im Hinterrad wieder ein Loch? Egal, erst mal weiter. In Calais eingekauft. Dann am Rathaus und am Stadtrand von Calais an dem Flüchtlingslager ( "Dschungel" genannt) vorbei.
Über die Landstraße D119 über Gravelines nach Dunkirchen. Geplante Strecke (Google-Karte) zeigte einen Weg über den Schienen nach Loon Plage. Ein Bahnübergang gab es allerdings nicht. Also zurück zur Straße. Gegen 13:00 Uhr De Panne in Belgien erreicht. Puh, waren dort viele Touristen. Weiter nach Nieuwpoort. In Oostende hatte ich das Gefühl, dass ich mich total verfahren haben. Aber am Ende war es doch ganz richtig. In Oostende war auch jede Menge los,
Nach Oostende wollte ich dann zum Campingplatz „Astrid“. Habe ich allerdings nicht gesehen. Ein anderer Platz hatte nur bis 17:00 Uhr geöffnet. Also weiter zum nächsten Campingplatz. Auch zu. In Seebrügge dann abgebogen nach Bruegge.
Es wurde schon langsam dunkel. Kurz vor Bruegge einen kleinen Weg gefunden, der in ein Wald führte. Dort war sogar eine Bank. Auf dieser Bank habe ich lange gesessen, bis es ganz dunkel war. Dann habe ich das Zelt aufgebaut. Allerdings ohne die Heringe zu benutzen. Sofort eingeschlafen.

 

Fährhafen in Calais Rathaus in Calais Stadtbefestigung Gravelines Stadtbefestigung Gravelines Stadtbefestigung Gravelines Stadtbefestigung Gravelines Stadtbefestigung Gravelines

 

 

 

Dienstag, 11.08.2015, Tag 12

Um ca. 06:00 Uhr aufgewacht und das Zelt abgebaut. Dann weiter nach Brügge zum Bahnhof. (ca. 6 km). Den Bahnhof gut gefunden. Ticket nach Rotterdam gekauft. 50 Euro.  In Brüssel umsteigen. Leider gab es dort kein Lift. Nur eine Rolltreppe. Das Zug fahren mit Fahrrad klappt in Belgien und Niederlanden sehr gut. In Rotterdam dann eine Fahrkarte nach Maassluis (10 km vor Hoek van Holland) gekauft. Rest der Strecke am „Nieuwe Waterweg“ nach Hoek van Holland geradelt und die Schiffe beobachtet. Gegenwind. Um ca. 16:30 Uhr Hoek van Holland erreicht. Der Zeltplatz dort hatte auch nur bis 17:00 Uhr geöffnet. Ist wohl normal, das die Campingplätze in den Niederlanden und Belgien nicht lange geöffnet haben. Abends noch in der Stadt gewesen.

Mittwoch, 12.08.2015, Tag 13 (Rückreise)
Um ca. 08:00 Uhr zum Bahnhof von Hoek van Holland. Ne Karte und Fahrradkarte am Automaten nach Delfzijl gekauft. In Gröningen dann umgestiegen auf den Zug nach Delfzijl. Die Fähre nach Emden nicht gleich gefunden. Abfahrt erst um 16:30 Uhr. Also 3 Std. gewartet. Mit der  Fähre wollten viele mit. Aber es klappte ganz gut.