Die Siele:

Für die Besiedelung der Wesermarsch war es notwendig, Deiche anzulegen. Diese Deiche schützen das Land vor Überflutung der Nordsee bzw. der Weser. Allerdings hielten diese Deiche auch das Wasser der höherliegenden Geest und der Moore am Abfluß in das Meer.

Im Mittelalter wurden daraufhin die ersten Siele angelegt. Diese Siele lösten die natürlichen Entwässerungsrinnen der damaligen Marsch - die Priele - ab. Da diese jedoch zu klein waren, wurde mit dem Bau von hölzernen Torsielen begonnen. Hierbei öffneten sich die Tore bei steigendem Wasser hinter den Deichen und sie schlossen sich, sobald das Meerwasser zu steigen begann.
Eine weitere Entwicklung stellt der Bau von Sielen mit Mündungsschöpfwerken dar, wie z.B. das Mündungsschöpfwerk Jade. Diese Schöpfwerke dienen dazu, Wasser aus niedrigeren Bereichen in höher gelegene zu pumpen. Die Siele dienen nicht nur der Ent- sondern auch der Bewässerung: während der Sommermonate wird nämlich oft die Möglichkeit genutzt, bei Bedarf Wasser aus Weser und Hunte zuwässern zu können. Dank dieses Entwässerungssystem findet sich heute in der Wesermarsch eine einzigartige Landschaft.

Bilder: